Winterkonzert des Musikverein Interlaken Unterseen mit Wikingergesang und Instrumentenkunde
In der komplett gefüllten Kirche Unterseen kamen am vergangenen Samstag die Besucher des Winterkonzertes nicht nur in den Genuss von konzertanter Harmonieblasmusik, sondern zugleich erhielten sie eine zumindest auffrischende Lektion Instrumentenkunde.
Schon im Eröffnungsstück «Mountain Moments» welches die Schönheit und Majestät der Berge, wie wir sie sehr gut kennen beschreibt, erklang die Kontrabassklarinette, Bassklarinette, Fagott und boten so die tiefe Grundlage der getragenen Eingangsmelodie. Im Stück «To a Friend» hatte jeder persönlich die Möglichkeit einem verstorbenen Freund zu gedenken. Das Stück wurde eigens dafür komponiert. Im Werk «The Legend of the Amber room» wurde musikalisch die Legende des bis heute verschollene Bernsteinzimmers aus St. Petersburg beschrieben. Den Amboss (ja derselbe, welcher zum Schmieden von Eisen benutzt wird) hörte man auch singen und verkörperte das metallische Zusammenschlagen von römischen Schwertern im Kampf um ein «Castellum», so das gleichnamige Stück. Die «Siamesische Wachtparade» lockerte die eher voluminösen majestätischen Stücke auf spielerische Art auf. Bei «The Voice of Vikings» machten die Musiker Gebrauch des Instrumentes, welches jeder Mensch besitzt. Die Stimme. Mystischer Gesang stellte deutlich die Heimkehr eines Schiffes durch den Nebel dar. Das Englischhorn gleicht einer grossen Oboe mit einem kugelförmigen Abschluss, ähnlich dem Instrument eines Schlangenbeschwörers. Keine Schlange kam aus dem Korb, sondern «Highland Cathedral» erklang. In diesem Musikstück ersetzte das Instrument den sonst üblichen Lonely Piper (Dudelsackspieler). Auf den Konzertplakaten und den Flyern erkannte man nicht unbegründet die Nordlichter. Diese hörte man deutlich im Stück «Aurora Borealis» (so der Fachausdruck) am nördlichen Nachthimmel tanzen. Begonnen hat der Tanz mit der solistischen Oboe. Auch nicht alltäglich und üblich in der Blasmusik ist der Kontrabass. Immer wieder ist er wohl auch durch den harten Kirchenboden deutlich spür- und hörbar gewesen. Traditionell endete das Konzert mit dem Weihnachtslied «Stille Nacht». Auch hier wurde nicht auf ungewöhnliche Instrumente verzichtet. Die Kirchenorgel hat das Potpourri aus bekannten Weihnachtsliedern stimmungsvoll begleitet. Der Ansager Gideon Megert führte gekonnt und spannend durch das Konzertprogramm und die diversen Instrumentenvorstellungen. Das Publikum erlebte ein großartiges Konzert, welches das musikalische Können und den beeindruckenden Klangkörper des Blasorchesters aufzeigte.
Der Verein bedauert sehr, dass einige Personen wegen der sicherheitstechnischen maximalen Personenbelegung keinen Einlass mehr zum Konzert erhielten. Er hofft, dass sie alle dem Verein trotzdem treu bleiben und an seinem nächsten Konzert am 19. März im Kirchgemeindehaus in Matten in den Genuss seiner Musik kommen.
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