Liebe Musikkameradinnen und –kameraden
Liebe Ehren- und Passivmitglieder
Liebe Freunde des Musikvereins Interlaken Unterseen
Ein fast «normales» Jahr ist zu Ende gegangen. Wir konnten nach zwei schwierigen Jahren unseren musikalischen Betrieb wieder aufnehmen. Es hat richtig gutgetan, uns wieder im gewohnten Rahmen zu treffen und uns unserem schönen Hobby «der Musik» zu widmen. Wir konnten so einige wunderbare Momente erleben und geniessen, die wir sicher noch lange in guter Erinnerung behalten werden. Diese Erlebnisse fasse ich gerne in meinem Jahresbericht zusammen.
Musikalische Höhepunkte
Die ganze Corona Situation hatte sich Anfang Jahr etwas beruhigt, schränkte unseren Probebetrieb doch noch eine Weile ein. So mussten wir aufgrund der wenigen Proben unser Teekonzert im März erneut absagen. Umso mehr freuten wir uns auf die Vorbereitung zu unserem Sommerkonzert im Mai. Wir durften nach zweijähriger Pause in einer überaus vollen Aula wieder ein tolles Programm präsentieren. Auch konnten wir unserem Dirigenten Bruno Aemmer zum 25-jährigen Jubiläum als Dirigent gratulieren und unseren goldenen Pin überreichen.
Unsere Vorbereitungen zum Kreismusiktag in Wengen haben sich gelohnt. Am Sonntag, 5. Juni, reisten wir mit der Bahn nach Wengen. Die Freude war riesig, endlich wieder ein Treffen mit anderen Musikvereinen zu geniessen. Auf diesen Tag hatten wir lange warten müssen. Nach einem wunderbaren Empfang begaben wir uns zum Instrumentendepot und anschliessend zum Einspiellokal. Bei einer kurzen Besichtigung des Lokals war schnell klar, dass unser Verein in diesem Raum keinen Platz hat. Dank dem schönen Wetter entschieden wir uns kurzerhand, unser Einspielen im Freien abzuhalten. Schon nach einigen Klängen bemerkten wir ein interessiertes Publikum um uns herum, welches mit Begeisterung zuhörte und uns einen ersten Applaus schenkte. 😀
Die Verschiebung ins Vortragslokal (Kino Wengen) wurde in Angriff genommen. Auch hier war grosse Flexibilität unsererseits gefragt. Leider war die Bühne zu klein, aber irgendwie haben wir es geschafft, dass auch alle ihren Platz fanden. Mit ein wenig Verspätung konnten wir unseren Vortrag spielen und den Experten begeistern. Mit dem Wetterwechsel ab dem Mittag fiel die Musikparade wortwörtlich ins Wasser. Statt der Musikparade durch Wengen präsentierten wir unsere Marschvorträge stehend auf der Bühne im Festzelt. Erst zum späteren Nachmittag konnten wir den Gesamtchor noch unter freiem Himmel abhalten und den Tag musikalisch ausklingen lassen. Die anschliessende Abschlussfeier im Festzelt, gemeinsam mit den teilnehmenden Musikvereinen, endete im festlichen und gemütlichen Rahmen. Es war ein wunderbarer Kreismusiktag, den wir alle nicht so schnell vergessen werden.
Unser Einspielplatz Openair am Kreismusiktag in Wengen
Das 1. August-Programm, die Platzkonzerte im Sommer sowie die Ständli bei den Altersheimen und im Spital konnten wie geplant durchgeführt werden. Ausser beim Restaurant 3a konnte aufgrund des schlechten Wetters kein Konzert stattfinden. Besonders zu erwähnen ist das erstmalig beim Migros Interlaken durchgeführte Platzkonzert. Hier konnten wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer bei bestem Wetter mit schöner Musik verwöhnen.
Die Vorfreude auf den Herbst war schon seit geraumer Zeit im Verein spürbar. Geplant war eine dreitägige Musikreise in unser Nachbarland Liechtenstein. Eine motivierte Reiseschar von Musikantinnen und Musikanten machte sich am Freitag, 2. September, auf den Weg in den Norden, begleitet durch eine perfekt vorbereitete Reiseleitung! Nach einem gemütlichen Mittagshalt in Wädenswil und guter Verpflegung kamen wir gegen den späteren Nachmittag in Vaduz bei unserem Hotel an. Leider verschlechterte sich das Wetter so, dass wir bei Regen mit Pelerinen und warmen Kleidern ausgerüstet das Princely Tattoo auf der Tribüne mitverfolgten. Nichtsdestotrotz war es eine wunderbare musikalische Darbietung aller Vereine und Darsteller. Aufgrund der doch frischen Temperaturen machten wir uns gegen Mitternacht wieder auf den Rückweg zum Hotel, wo wir uns wieder aufwärmen konnten.
Vorstellung am Princely Liechtenstein Tattoo
Für den nächsten Tag war dann unser grosser Auftritt an der Princely Tattoo Parade in Vaduz geplant. Wie gewünscht war auch die Sonne wieder da und wir konnten unser Können mit der Parade durch Vaduz präsentieren. Ein riesiger Gesamtchor mit allen teilnehmenden Musikvereinen, einem Dudelsackbläser und dem bekannten Musikstück «Highland Cathedral» gehörten zum krönenden Abschluss der Parade. Unsererseits durfte ein Platzkonzert im Festzelt auch nicht fehlen, welches wir mit Bravour vortragen konnten.
Auf der Rückfahrt zu unserem Hotel konnten wir das Erlebte des Tages in Vaduz nochmals durch den Kopf gehen lassen. Es blieb uns eine kurze Verschnaufpause im Hotel, dann starteten wir zu Fuss in ein nahegelegenes Restaurant. Dort erwartete uns ein spezieller Grillabend mit feinen Köstlichkeiten aus dem «Ländle». Mit guter Laune und einigen Gläsern Wein oder mehr, machten wir uns in den früheren Morgenstunden zu Fuss wieder auf den Weg in unser Hotel, um doch noch etwas zu schlafen….
Nach einem gestärkten Frühstück traten wir am Sonntag wieder die Heimreise mit einem Zwischenhalt in Sargans an. Dort erlebten wir eine Führung durch das stillgelegte Eisenbergwerk Gonzen. Sehr eindrücklich, unter welchen Umständen hier Eisenerz abgebaut wurde. In dem integrierten Restaurant im Bergwerk konnten wir es uns gut gehen lassen und auf der folgenden Carfahrt Richtung Interlaken spürte der Eine oder Andere nun doch den Schlafmangel….
Mit vielen schönen Erlebnissen erinnern wir uns sehr gerne an die Vereinsreise nach Liechtenstein und ich bedanke mich herzlich beim OK, Beat Balmer und Patrik Stoller, für diese unvergessliche Reise. Schön wars!
Abschlussbild mit allen Teilnehmenden
Nun konnten wir uns auf unseren nächsten grossen Anlass, unser Winterkonzert, vorbereiten. Mit intensiven Proben ab Oktober entstand ein wunderbar zusammengestelltes Konzertprogramm. Mit riesiger Freude auf diesen Abend in der Kirche Unterseen empfingen wir unsere Konzertbesucherinnen und -besucher. Die Kirche füllte sich bis auf den allerletzten Platz – vielen Dank allen für den überwältigenden Aufmarsch. Dass wir wenigen Besucherinnen und Besucher kurz vor 20 Uhr aus Sicherheitsgründen keinen Eintritt mehr gewähren durften, bedauern wir zutiefst. Es war eine Premiere in unserer Vereinsgeschichte, denn so etwas hat es noch nie gegeben. Zum Abschluss des musikalischen Vereinsjahres umrahmten wir den Adventsgottesdienst in der Kirche Unterseen.
Was sonst noch geht….
Wer hat es nicht bemerkt, dass sich bei verschiedenen Proben und Anlässen unser neues Maskottchen «die gelbe Ente» immer wieder bemerkbar gemacht hat. Im Januar konnten wir in kleinem feierlichem Rahmen unsere Ente auf den Namen «Enton» taufen. Sie begleitet uns, wo immer wir auch sind.
Unser Marketing-Team hat sich in diesem Jahr einiges einfallen lassen. Wir konnten über Social Media verschiedene Beiträge über unsere Proben, Gastdirigenten, Anlässe und Vereinsreise nachverfolgen. Dann gab es eine Spezial-Serie, mit der verraten wurde, was unsere Mitglieder in ihrem Instrumentenkoffer alles so dabeihaben (ausser dem Instrument). Es folgte eine weitere Serie über die Spezialinstrumente in unserem Orchester. Auch eine Zusammenstellung über die Entwicklung aller unserer Konzertflyer war zu sehen. Die Erkenntnis aus all dem ist, dass Werbung für unsere Konzerte und Zusatzinformationen über unseren Verein nicht mehr aus Social Media wegzudenken sind.
Auch in diesem Jahr konnte unser traditionelles Pyramiden-Lotto wieder durchgeführt werden. Nach einer zweijährigen Pause kamen die lottobegeisterten Spielerinnen und Spieler in die Turnhalle Unterseen, um ihr Glück zu versuchen. Mit grossem Erfolg konnten wir zusammen mit der Jugendmusik Unterseen ein gutes Ergebnis erreichen.
Am alljährlichen Altjahrshöck im Dezember durften wir bei einem gemütlichen Raclette das Vereinsjahr 2022 ausklingen lassen. Herzlichen Dank an die Organisatoren des Oboen- und Fagottregisters.
Vereinsbetrieb und Mitglieder
Wie wir es aus den beiden Jahren zuvor bereits gewohnt waren, mussten einige unserer Vorstands-Sitzungen zu Beginn des Jahres per Videokonferenz abgehalten werden. Es wurden fünf Vorstands-Sitzungen, eine Klausur-Sitzung und eine ausserordentliche Sitzung einberufen. Auch die Musikkommission hat sich an ihren Sitzungen ausgetauscht und unser Jahr musikalisch geplant.
Die Hauptversammlung wurde, wie im Vorjahr, noch einmal auf schriftlichem Weg abgehalten. Alle Aktiv- und Ehrenmitglieder erhielten die Unterlagen rechtzeitig per Post zugestellt. So konnten wir am 12. März 2022 die Auszählung der eingegangenen Abstimmungsunterlagen vornehmen. Teilgenommen haben wie im vergangenen Jahr Bernhard Stähli «Revisor», Nicole Roesti «Sekretärin» und Doris Wüthrich «Präsidentin».
Im Vereinsjahr 2022 durften wir im Trompeten Register ein neues Mitglied willkommen heissen. David Brombacher haben wir an der Vereinsversammlung im Dezember mit grossem Applaus aufgenommen. Leider gaben sechs Mitglieder aus beruflichen oder privaten Gründen den Austritt.
Demissionen im Vorstand waren keine zu verzeichnen. Aus gesundheitlichen Gründen musste aber unser Vize-Dirigent Kurt Amacher die Demission einreichen. Das Amt bleibt im Moment vakant.
Auch im vergangenen Vereinsjahr konnten wir gleich mehrere Veteranen ehren. Am Kreismusiktag in Wengen durften wir mit Beat Balmer 30 Jahre aktives Musizieren «Kantonaler Veteran» und mit Ruedi Dietrich sogar sein 60-jähriges Jubiläum «CISM-Veteran» feiern.
An der Delegiertenversammlung im Casino Bern fanden im November die Ehrungen statt. Auch hier konnten wir gleich drei unserer Mitglieder in Empfang nehmen. Dies waren Werner Lehmann und Daniel Stähli für 35 Jahre aktives Musizieren «Eidgenössischer Veteran» und Gaby Friedrich für 50 Jahre aktives Musizieren «Kantonale Ehren-Veteranin». Ich gratuliere allen Geehrten herzlich zu dieser Ehrung und wünsche Euch noch viele Jahre Freude an der Musik.
Auch im vergangenen Vereinsjahr mussten wir uns leider von langjährigen Ehrenmitgliedern für immer verabschieden. Dies waren: Frutiger Kurt, Jakob Ernst, Kaufmann Jules, Ritschard Ruedi, Roth Hans und Schmocker Ernst.
Im Frühling 2022, genauer am 19. April, erblickte Jael das Licht der Welt. Herzlichen Glückwunsch an Nicole und Philip von Allmen-Heiniger.
Herzlichen Dank
Einen grossen Verein zu leiten ist eine riesige Herausforderung und kann ohne einen starken Vorstand und Musikkommission nicht funktionieren. Deshalb möchte ich meinen Vorstands- und Musikkommissions-Kolleginnen und -Kollegen ganz herzlich danken für Eure grosse Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.
Für die Betreuung unserer Senioren-Passiv- und Ehrenmitglieder bedanke ich mich bei Sandra Hodler herzlich. Sie hat das Amt spontan von Alfred Stähli im letzten Jahr übernommen.
Ein grosses Merci geht an alle Aktiv-, Passiv- und Ehrenmitglieder für Euer Verständnis und Eure Unterstützung im vergangenen Vereinsjahr.
Vielen Dank an die Einwohner-, Burger- und Kirchgemeinden Interlaken und Unterseen sowie unseren Sponsoren und Gönnern. Wir sind Ihnen sehr dankbar für Ihren finanziellen Zustupf zu Gunsten der Blasmusik. Herzlichen Dank!
Ein Dank geht ebenfalls an die musikalische Leitung sowie den Vorstand der beiden Jugendmusiken Interlaken und Unterseen für die gute Zusammenarbeit.
Zum Schluss möchte ich es nicht unterlassen, Bruno Aemmer herzlich zu danken für die musikalische Leitung und die grosse Unterstützung in der Musikkommission und im Vorstand.
Interlaken, im Dezember 2022
Doris Wüthrich, Präsidentin Musikverein Interlaken Unterseen
