Seit der Gründung des MVIU können wir auf eine äusserst erfolgreiche Zeit zurückblicken. Wir haben nicht nur unsere Grösse beibehalten, sondern sind sogar gewachsen. Unsere Organisation ist äusserst stabil aufgestellt und wir haben uns kontinuierlich musikalisch verbessert. Auf diese Errungenschaften können wir mit grossem Stolz zurückblicken. Ein Schlüssel zum Erfolg ist zweifelsohne die Nachhaltigkeit unserer Arbeit, wozu auch die Förderung des Nachwuchses zählt. Im Jahr 2023 haben sich gleich zwei junge und hoch motivierte Mitglieder für die Direktionsausbildung interessiert und im Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen. Diese Situation ist für uns sowohl ein enormes Glück als auch ein bedeutendes Privileg. Wir freuen uns auf die kommende Zeit mit diesen beiden talentierten jungen Personen und hoffen, sie bestmöglich auf ihrem Ausbildungsweg unterstützen zu können.

Um euch einen Einblick in die Persönlichkeiten unserer beiden Talente zu geben, haben wir Interviews mit ihnen geführt. Wer ist Dominic Roth? Und welche Lebensmittel findet man immer in seinem Kühlschrank? Aber lesen Sie selbst... viel Vergnügen!

1. Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Ich sage gerne, ich sei ein maximaler Minimalist. Dies trifft in der Hinsicht zu, dass ich immer genau so viel mache, wie ich gerade für notwendig halte. Es trifft aber daher nicht zu, dass ich meist mehr für notwendig halte als tatsächlich notwendig wäre. Sorry… eine meiner Schwächen: Komplexität. Des Weiteren bin ich manchmal etwas naiv und lade mir zu viel Last zur gleichen Zeit auf die Schultern. Ansonsten würde ich mich stehts als freundlich, umgänglich, motiviert, optimistisch, nachsichtig, hilfsbereit und offen für Neues bezeichnen.

2. Kannst du uns etwas über deinen musikalischen Hintergrund erzählen?

Als ich 10 Jahre alt war, begann mein Weg in der Blasmusik. Zuerst erlernte ich das Klarinettenspielen und durfte mit diesem Instrument in der Jugendmusik Unterseen erste Erfahrungen sammeln. Es folgte mit 16 Jahren der Eintritt in den MVIU. Nach rund 9 Jahren auf der Klarinette entschied ich mich einer neuen Herausforderung anzunehmen. Nun ist die Oboe mein Hauptinstrument, mit welchem ich nebst dem MVIU auch noch bei Projekten mitspiele.

3. Welche Ausbildung machst du momentan, um Dirigent zu werden?

Ich absolviere die Direktionsausbildung vom Bernisch Kantonalen Musikverband und besuche gerade den Unterstufenkurs.

4. Was hat dich dazu inspiriert, eine Ausbildung zum Dirigenten zu beginnen?

Die Freude und Faszination am gemeinsamen Musizieren sowie die Motivation, meine musikalischen Fähigkeiten zu verbessern. Schon beim Wechsel von der Klarinette auf die Oboe habe ich in verschiedenen Bereichen schnell grosse Fortschritte gemacht. Von der Ausbildung zum Dirigenten erhoffe ich mir dasselbe.

5. Wie kannst du die Ausbildung und den MVIU kombinieren? Gibt es Vor- und Nachteile?

Es gibt nur Vorteile. Dank dem, dass ich mit unserem Orchester seit Kursbeginn bereits zwei Stücke einstudieren durfte, konnte ich unglaublich wichtige Praxiserfahrung sammeln. Zudem lernen wir im Kurs jede Woche neue Sachen, die wir mit dem MVIU gleich austesten können. Ich bin dem Verein und vor allem Bruno sehr dankbar für diese Unterstützung.

6. Hast du ein spezielles Ritual, bevor du auf die Bühne gehst, um zu dirigieren?

Bis jetzt nicht. Die beiden Konzerte, bei welchen ich dirigieren durfte, waren in der Vorbereitung total unterschiedlich. Beim Winterkonzert war alles noch neu und beim Teekonzert hatte ich aus verschiedenen Gründen keine Zeit für ein Ritual. Das Wichtigste für mich ist jeweils, dass ich unmittelbar bevor ich vor das Orchester trete, egal ob an einem Konzert oder einer Probe, einmal tief ein- und ausatme.

7. Was war bis jetzt der schönste Moment im MVIU als Nachwuchsdirigent?

Das waren eindeutig die letzten fünf Minuten vor dem Winterkonzert. Ich durfte das Konzert mit dem Konzertmarsch Arsenal eröffnen. Man würde denken, dass ich kurz davor extrem nervös hätte sein müssen. Doch in dem Moment, als die Zuschauer alle Platz genommen haben und ich von hinten in der Kirche zum Orchester blickte, wusste ich, dass alles gut gehen wird. Die Nervosität viel ab und ich hatte nur noch gesunde Anspannung aber vor allem riesige Vorfreude in mir und konnte den Auftritt schliesslich in vollen Zügen geniessen.

8. Gibt es eine bestimmte musikalische Vision, die du gerne mit uns umsetzen möchtest?

Da mein Weg, sei es Beruflich, Privat oder in der Musik, noch nicht geschrieben ist, habe ich mir dazu noch keine grossen Gedanken gemacht. In kurzer Zeit kann so viel passieren. Mein Wunsch – und dieser kommt einer Vision sehr nahe – ist folgender: Ich wünsche mir, dass ich in 50 oder mehr Jahren nach wie vor jeden Freitagabend mit Begeisterung zu Probe fahren kann, um meine Leidenschaft mit Kolleginnen und Kollegen zu teilen. Um die Frage abschliessend zu beantworten, ist meine Vision – egal ob als Oboist, Dirigent oder auf einem anderen Instrument – den Verein, der in den letzten rund 10 Jahren gediehen ist, gemeinsam mit allen Musikkameradinnen und Musikkameraden zu erhalten, Tiefen zu überstehen, Höhen zu feiern und die Geschichte des MVIU noch lange weiterzuschreiben.

9. Welches ist das verrückteste Abenteuer, dass du bisher erlebt hast?

Ich bin nicht so der verrückte Abenteurer. Daher würde ich sagen, die Ferien in Finnland/Lappland waren sehr aussergewöhnlich. Innerhalb von einer Woche haben wir so vieles erlebt, wie noch nie. Von einer Schlittenfahrt mit Huskys und Rentieren bis zum Biken und Langlaufen in den Hügeln und Täler Lapplands war alles dabei. Das absolut übertreffende Highlight waren jedoch die Aurora Borealis – die Nordlichter. Wir hatten grosses Glück, dass wir diese in einer Intensität sehen konnten, wie dies in diesem Winter nur ein einziges weiteres Mal der Fall war.

10. Welche ist deine Lieblingsjahreszeit und warum?

Wenn die Tage länger werden, die Temperaturen steigen und die Natur sich in Schale wirft, erfüllt mich dies mit Energie und neuer Lebenskraft. Deshalb ist der Frühling meine favorisierte Jahreszeit.

11. Wenn du nur noch ein Lebensmittel für den Rest deines Lebens essen könntest, welches wäre das?

Zum Glück muss ich mich da nicht wirklich entscheiden. Aber ich denke, es wäre wohl Schokolade.

12. Was ist das spannendste Gebäude, in dem du jemals warst?

Für mich als Musiker war das Kultur- und Kongresszentrum Luzern mit all seinen grossen und kleinen Details extrem eindrücklich und interessant.

13. Wo warst du am weitesten weg von zu Hause?

Das war in den Ferien auf Lanzarote vor 8 Jahren.

14. Was muss bei dir immer im Kühlschrank sein?

Milch! Seit ich mich erinnern kann, trinke ich jeden Morgen und jeden Abend eine Tasse kalte Kuhmilch.

15. Was gibst du dir und uns gemeinsam mit auf den Weg?

Lasst uns noch lange gemeinsam Musik machen und Freude und Leidenschaft an unserem Hobby teilen. Lasst uns in schwierigen Zeiten zusammenhalten und die Tiefen gemeinsam überwinden, damit wir in guten Zeiten die Höhen geniessen und feiern können. Es erfüllt mich jedes Mal mit Stolz die gelbe Uniform anzuziehen und Teil dieser Gemeinschaft zu sein.

Musikverein Interlaken Unterseen

3800 Interlaken