Am Samstag, 1. Juni 2024, fand der Kreismusiktag Ringgenberg (KMT) statt. Ja, Sie haben richtig gelesen – der KMT fand am Samstag statt. Eine spannende Neuausrichtung wurde durchgeführt. Anstelle der gewohnten frühmorgendlichen Anreise konnten wir schon fast ausschlafen (zumindest einige). Voller Motivation trafen wir kurz vor 10.00 Uhr in Interlaken Ost ein. Einige von uns hatten sich bereits am Westbahnhof versammelt und konnten beobachten, wie sich von jeder Seite schon fast sternenartig Musikant:innen in farbenfrohen Uniformen aus dem Kreis 1 auf den Busperrons versammelten. 

Ein Bus reichte natürlich nicht aus. Nebst dem fahrplanmässigen Kursbus wurden zwei weitere Busse der PostAuto AG damit eingesetzt, die Musikant:innen sicher nach Ringgenberg zu fahren.

Mit unseren Instrumenten und Noten (!) richteten wir uns im Instrumentendepot ein. Anschliessend machten wir uns auf den Weg zum Einspielen. Dies fand nicht wie gewohnt im Einspiellokal, sondern direkt auf der Bühne der Burgseelihalle statt, weil wir als erste Formation eingeteilt wurden - ein Privileg! So hatten wir die Gelegenheit, die Akustik bereits beim Einspielen in der Burgseelihalle zu erleben.

Dann galt es ernst – der Choral vor den Experten und dem Publikum wurde aufgeschlagen. Angefangen mit dem Selbstwahlstück «Pilatus: Mountain of Dragons» von Steven Reineke – das Stück, welches wir auch für das Bernisch Kantonale Musikfest 2024 (BKMF) ausgesucht haben. Danach hiess es, umblättern, durchatmen und nochmal volle Konzentration für «Six Miles from Greenwich» von Tom Davoren – das Aufgabenstück am BKMF. Beide Stücke liessen wir von den Experten bewerten. Im Hinblick auf das BKMF 2024 war dies ein wichtiger Teil der Vorbereitung, der uns zeigte, ob wir in die richtige Richtung arbeiten. Gleichzeitig hatten wir die Möglichkeit, vor Publikum zu spielen und den Ernstfall zu proben - das half uns, Routine zu sammeln.

Nach unserem Auftritt kamen wir in den Genuss des Apéros. Wir wurden mit köstlichen Käsespezialitäten, Zopf und Trockenfrüchten verwöhnt. Eine tolle Idee der Musikgesellschaft Ringgenberg war, Suppe im Becher zu servieren – so konnten wir uns optimal für den Nachmittag stärken. Mit etwas Wein (von einigen auch Kurvenöl genannt) und Wasser zum Durstlöschen ging es schon bald zurück zum Instrumentendepot.

Vor dem Hotel Bären haben wir unsere Formation für die Marschmusik gebildet. Dann hiess es stillgestanden. Carola Michel gab uns in souveräner Manier das Kommando zum Losmarschieren. Leicht bergauf und etwas ausser Atem, waren wir mit unserem Marschmusikvortrag zufrieden. Auch hier wählten wir den Marsch «Marignan» von Jean Daetwyler, welcher als Walliser Hymne gilt und den wir ebenfalls am BKMF spielen werden.

Nachdem wir einigen Formationen zuschauen konnten und die Zeit mit einem Apéro und gemütlichen Gesprächen mit unseren Musikgspändli aus dem Kreis 1 überbrückten, sind wir Richtung Burgseeli zum Gesamtchor aufgebrochen.

Einige unserer Mitglieder nutzten die Gelegenheit sich auf anderen Instrumenten zu versuchen. Z.B. Corinne (Oboe) auf dem Alt-Saxophon, Lionel (Posaune) auf der Klarinette, Alexej (Bassklarinette) auf dem Waldhorn und Beni (Waldhorn) auf der Posaune.

Als Umrahmung der Veteranenehrung mit dem Gesamtchor spielten wir unter anderem die Ringgenberger Festmusik unter der Leitung von Markus Götz – genau wie im Jahr 2014. Ein kleines Déjà-vu also.

Hungrig begaben wir uns auf den Weg Richtung Festzelt. Es war Zeit fürs Abendessen.
Von der Burgseelihalle, übers Festzelt bis zum Dessert wurde die Musik und das Farbkonzept der Musikgesellschaft Ringgenberg durchgezogen und war immer erkennbar. Es steckte viel Liebe zum Detail drin. Unterhalten wurden wir dabei mit böhmischen Klängen und zum Schluss mit der Polka «Wir Musikanten» vom Musikverein Driedorf e.V. – ein befreundeter Verein der MGR.

Danach ging der Unterhaltungsabend so richtig los. Die Swiss Armed Forces Big Band trat auf. Mit BigBand Klängen, vielen Soloparts und Gesang, standen dann viele der Musikant:innen auf den Bänken.

Schliesslich kamen unsere Nachtschwärmer auch noch auf ihre Kosten. Ab 23.00 Uhr ging der Barbetrieb mit Disco-Mirage los. Mit Musikant:innen von anderen Vereinen sangen und tanzten wir zu 90-er-Jahre-Liedern (atemlos) durch die Nacht.

Sarah Häsler und Sandra Hodler, Saxophon

Musikverein Interlaken Unterseen

3800 Interlaken