Willkommen und Abschied
von Johann Wolfgang von Goethe
Arr: Jacqueline Graf

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es stand bevor, eh‘r als gedacht;
Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht
Da, im Nebelkleid die Hütte
Geschmückt mit Finnenkerzen, bar
Der Duft des Glühweins durchdrang die Mitte
Der plaudernden Musikanntenschar.

Der Mond bedeckt vom Nebelschleier
Die Kälte seine Scheu verlor
Die Winde, zart umschwang die Feier
Umsausten leis mein lauschend Ohr
Bald ging‘s hinein ins warme Hause
Und frisch und fröhlich war mein Mut
Gedeckt der Tisch, bereit zum Schmause
Bereit der Ofen, welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude
Dich zu verspeisen war ich bereit
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Belegt so fein der köstlich Teig
Dann das Spiel, gesellig werde
Erfordern Geschick und Listigkeit
Feuer, Wasser, Luft und Erde
Verbreiten selig Heiterkeit!

Doch, ach schon mit der süssen Speise
Verengt der Abschied mir das Herz
Das Jahre neigt sich nun dem Ende
In meinen Augen welcher Schmerz!
Ich ging, weg von nun Vergang‘nem
Und sah mich um, ein letzter Blick
Und doch welch Glück im neuen Jahre
Zu spielen, wieder, welch ein Glück!


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