125 Jahre und kein bisschen leise
Die Musikgesellschaft Interlaken und die Stadtmusik Unterseen luden am Palmsonntag zum traditionellen Teekonzert ein. Es war ein stimmungsvoller Auftakt zum 125-Jahr-Jubiläum der Musikgesellschaft Interlaken.
Musik verbindet: so zum Beispiel Interlaken und Unterseen im gemeinsamen Auftreten der jeweiligen Musikgesellschaften. Auch Matten ist manchmal irgendwie dabei. So am Palmsonntag, als die beiden Musikgesellschaften im Kirchgemeindehaus Matten spielten und sich zusammen mit ihren Gästen dort wohl und willkommen fühlten. Es war der erste öffentliche Auftritt im Jahr 2012, obschon dieses zumindest für die Musikgesellschaft Interlaken ein ganz besonderes ist: Sie ist nämlich 25 Jahre älter als so wichtige Jubilare wie die Jungfraubahn oder die Tellspiele. Zwei Höhepunkte sind im Mai und Ende Juni geplant. Die Jubiläumsfeier am Sommerkonzert und ein grosses Geburtstagsfest auf dem Tellspielareal. Das Teekonzert zeigte, dass die Musiker sich ein schönes Repertoire für die kommenden Feste aufbauen. Ganz besonders eingeladen Es ist Tradition, dass die Musikgesellschaften ihre Veteranen und Ehrenmitglieder persönlich zum Teekonzert einladen. Speziell begrüsst wurden der 90-jährige Interlakner Chronist Ruedi Gallati und Ehrenmitglied Fritz Schori. Gerne hätte das Korps, so erklärte Moderator Pascal Minder, ein Stück mit dem eigenen Waldhorn gespielt – es ist bestellt, konnte aber noch nicht geliefert werden. Das Schöne daran: Die Bernerin Betty Bieri, die ihr Ferienhäuschen in Grindelwald verkauft hat, las vom Wunsch nach einem Waldhorn in der Zeitung und spendete es den Bödelern. «Früher konnte ich mit Blasmusik nichts anfangen, aber jetzt gefällt sie mir», sagte sie gegenüber dieser Zeitung. Das Programm am Teekonzert war gemacht um zu gefallen: Im Vordergrund standen konzertante Märsche. Schliesslich hatte die Musikgesellschaft Interlaken einst den Komponisten Arthur Ney als Dirigenten in ihren Reihen, dessen Märsche immer noch gern gespielt werden. Eindrücklich war der Beitrag der Holzbläser mit zwei Stücken aus der Carmen-Ouvertüre von Bizet. Frisch und fröhlich spielten die klanglich vereinten Musiker von hüben und drüben der Aare den Marsch «Gruss aus dem Seeland» – er hatte zu ihrem ersten gemeinsamen Auftritt in Büren viel weiter unten an der Aare gehört.