70 Musiker der Musikgesellschaft Interlaken und der Stadtmusik Unterseen brachten unter der Leitung von Bruno Aemmer und Markus Graf das ganze Publikum auf Reisen durch Ort und Zeit.
Mit viel Humor begrüsste Gideon Megert im Namen der Musikgesellschaft Interlaken und der Stadtmusik Unterseen in der Aula des Sekundarschulhauses in Interlaken zum gemeinsamen Sommerkonzert. Man hätte sich zwar überlegt, das Sommerkonzert dem nicht gerade überzeugenden Wetter anzupassen, aber zwei Winterkonzerte wären doch zu viel gewesen. Dem Publikum, das den Saal gefüllt hatte, war schon dank der Dekorationen klar, was das Thema des Konzertes war: «The Lion King». Die Zuhörer liessen sich von Stück zu Stück entführen und mitreissen.
Auf den Eiger
Nach dem Stück «A Salute From Lucerne» folgte «Eiger - A Journey To The Summit», geschrieben von James Swearingen. Wie Gideon Megert erzählte, schrieb Swearingen dieses Stück für seinen Vater, den er mit neun Jahren an der Eigernordwand verlor. Die Kälte, die Erfolgsmomente und die Ängste, die einem beim Besteigen der Eigernordwand treffen, wurden spürbar. Die Reise ging bis auf den Gipfel. Nach der Kälte des Eigers nahmen die Musiker das Publikum mit «Solar Storm» vom kanadischen Komponist David Marlatt mit, um eine gewaltige Sonneneruption zu erleben. «Wenn ihr zuhört, seht ihr was», so Gideon Megert. Und er hatte recht. Ob man die Augen offen liess und die Dekoration und Foto-Diashow betrachteten oder die Augen schloss und den Vorstellungen freien Lauf liess: Die Sonneneruption sah man auf unglaubliche Weise direkt vor sich. Als der Moderator die Zuhörer in die Ruhe und Kälte der nächsten Komposition «Antarctica» von Carl Wittrock eingelebt hatte, gab es einen technischen Krach, bei dem sowohl die Musiker als auch das Publikum erschraken. «Dies tut uns leid, es war der Rest der Sonneneruption», so Megert.
«Flight» und James Bond
Somit konnte die Reise weitergehen. Spätestens beim Flötensolo, gespielt von Yasmina Schüpbach, war der Schock vergessen und jeder liess sich von der Musik verzaubern. Nach dem Marsch «Mars Der Medici», das Johan Wichers seinen Ärzten gewidmet hat, folgte eine 15-minütige Pause, in der man sich an der Afrika-Bar den Durst löschte. Die Weltreise ging weiter über die Tschechoslowakei mit dem Stück «Goldenes Prag» vom berühmten Komponist Frantisek Kmoch, über einen Flug in die Weite des Himmels mit «Flight» von Mario Bürki und einer Landung in Afrika mit «Africa Symphony». So gelangte man zum Höhepunkt des Sommerkonzertes mit «The Lion King» und den Musikstücken «Circle of life», «I just can’t wait to be the king», «Be prepared», «Hakuna Matata» sowie «Can you feel the love tonight». Das Konzert wurde mit dem James-Bond-Filmsong «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» abgeschlossen. Dieses Konzert liess das Publikum dank den 70 Musikern, den Dirigenten und dem Moderator, der die Musikstücke mit vielen Bildern umschrieb, so dass die Musik sichtbar wurde, mitreisen und verzaubern.